Ein Stück von Judith Prugger
Regie: Judith Prugger
Werner ist ein besonderer Engel. Während die anderen Engel fröhlich singen und tanzen, liebt Werner es, zu stricken. Doch leider ist seine Aufgabe im Himmelsreich, den Engelschor mit seinem Gesang zu unterstützen. Diese Aufgabe kann er nicht leiden, besonders wegen der strengen Chorleiterin, die jeden falschen Ton mit mehr als nur einem bösen Blick bestraft.
Eines Tages wird Werner durch ein großes Missverständnis und seine eigene Tollpatschigkeit plötzlich eine sehr wichtige Aufgabe übertragen: Er soll den Hirten auf den Feldern die frohe Botschaft der Geburt Jesu verkünden. Werner ist erschrocken und überrascht: wie soll ausgerechnet er, der schusseligste aller Engel, diese bedeutende Mission erfüllen?
Mutig packt Werner seinen Strickkorb und macht sich auf den Weg zur Erde. Doch in seiner Aufregung vergisst er, nach dem Weg zu fragen. So beginnt eine Reise voller Herausforderungen, Verwirrungen und Hindernisse. Schon bald stellt sich heraus, dass der Weg zu den Hirten weit schwieriger ist, als gedacht.
Unterwegs wird Werner sogar verhaftet, weil er sich nicht ausweisen kann. Doch selbst dann findet er gutherzige Menschen, die ihm aus der Patsche helfen.
Nach vielen Missgeschicken und Umwegen, schafft Werner es endlich, die Hirten zu finden und ihnen die frohe Botschaft zu überbringen: „Das Christuskind ist geboren! Folgt der Sternschnuppe zum Stall in Betlehem!“
Als Dankeschön für seine Mühen und seinen unerschütterlichen Glauben wird Werner eine besondere Ehre zuteil: er darf den Rest seiner Zeit mit dem verbringen, was er am meisten liebt: Wolken stricken. Und so sitzt Werner zufrieden unter einem funkelnden Sternenhimmel, seine Stricknadeln in der Hand, und weiß, dass er trotz aller Schwierigkeiten seine Mission erfüllt hat.
So endet die Geschichte des Engels Werner, der zeigt, dass auch die kleinsten und ungeschicktesten Engel Großes vollbringen können, wenn sie nur an sich glauben und dass es immer gutherzige Menschen gibt, die einem weiterhelfen.